Die Philosophie, Ideen und Menschen hinter Bitcoin.
Bitcoin ist vielen Menschen immer noch ein Rästel. Es ist nicht angreifbar, nicht sichtbar, wird durch Computer erzeugt und angeblich kann man damit schnell reich werden. Der Podcast stellt sich der Frage: Was ist Bitcoin und wieso ist es relevant? Dazu befrage ich, Anita Posch, langjährige Bitcoiner genauso wie Entwickler- und Kryptograph*innen der ersten Stunde. Menschen, die ihre Zeit der Entwicklung, Weitergabe von Wissen und Verbreitung einer neutralen, offenen, dezentralen und freien Finanz-Infrastruktur, dem "Internet des Geldes" widmen.
Anita Posch
Anita Posch ist Unternehmerin, Medien-Produzentin und Gastgeberin des Bitcoin & Co. Podcasts. Sie ist Autorin eines Bitcoin Ratgebers, der auf Amazon erhältlich ist. Sie ist Mitglied des Non-Profit Vereines Bitcoin Austria, der seit 2011 Bitcoin Wissen vermittelt. Anita Posch übersetzte "The Internet of Money" von Andreas M. Antonopoulos auf deutsch: "Das Internet des Geldes, Band eins", "Das Internet des Geldes, Band zwei".
Als Unternehmerin gründete Anita Posch bereits 2006 eine online Plattform für Coworking-Spaces sowie einen E-Commerce Marktplatz für über 60 Design- und Handwerksbetriebe. Als Bereichsleiterin bei der KTM Sportmotorcycle GmbH und als Beraterin der Woom GmbH war sie maßgeblich am Aufbau neuer Verkaufskanäle über das Internet beteiligt. Als CEO von "Querform Projekte & Design OG" gehörten Organisationen wie WWF Austria, Media for Development in London, die Wirtschaftsuniversität Wien oder das Lebensministerium zu ihren Kunden. Anita Posch hat einen Abschluß als Diplom-Ingenieurin der "Raumplanung und Raumordnung" an der Technischen Universität Wien, das Diplom als "Multimedia-Produzentin" der SAE Wien und ist Absolventin des Lehrganges für "Digital Currencies" an der University of Nicosia.
Eine ihrer Stärken ist das Übersetzen und Vermitteln komplexer, technischer Zusammenhänge an Menschen unterschiedlicher Professionen. Sie ist unternehmerisch denkend, technikaffin, lösungsorientiert, umsetzungsstark und wertschätzend.
Über ihre Projekte berichteten Publikationen wie diePresse, Wirtschaftsblatt, Futurezone, GEWINN und Report.
Vorträge
Meine Motivation
Als mich das Thema Bitcoin und offene Blockchains gefunden hat und ich das erste Mal die Genialität dieses Konzeptes halbwegs verstanden hatte, fiel ich in das sogenannte "Rabbit hole". Monatelang tat ich nichts anderes als jede freie Minute Bitcoin und Blockchains zu studieren und zu lernen. Ich verlegte meine berufliche Selbstständigkeit von E-Commerce und online Marketing auf unabhängige Beratung und Wissensvermittlung für Bitcoin & Co. Warum?
Ich verstehe es so: Bitcoin ist privates Geld. Es kann uns Menschen weltweit vor Zugriffen durch Staaten schützen. Es ist Geld, das mir gehört, wie eine Goldmünze. Es ermöglicht Milliarden Menschen weltweit und - für mich ein besonderes Anliegen - damit auch Millionen von Frauen, die sich in wirtschaftlicher Abhängigkeit von Männern befinden, den Zugang zu einem Konto und Unabhängigkeit.
Es verhindert, dass Politiker (und ich verwende absichtlich die männliche Form, da es zum größten Teil Männer sind) Kriege führen und Staatsausgaben tätigen, die längst reduziert gehörten, indem sie über die Zentralbanken Geld schöpfen. Inflation ist kein Schicksal. Die Preise für Waren, Mieten etc. steigen laufend, die Löhne nicht. Mit der Inflation zahlen wir zusätzlich Steuern an den Staat.
Mikro statt Marko-Ökonomie
Bitcoin ist "hartes" Geld, durch die Beschränkung auf 21 Millionen kann es keine Geld-Inflation geben. Bitcoin ist dezentral. Das heisst, es gibt keine zentralen Datensilos, die ein beliebtes Ziel für Hacker sind. Bitcoin gehört niemandem, es ist kein Unternehmen, es gehört uns allen. Es gibt keine Zugangsbeschränkungen, der Code ist öffentlich einsehbar, jede Person kann daran teilhaben. Bitcoin ist nicht korrumpierbar.
So weit. So euphorisch. Nicht alles wird gut.
Natürlich gibt es Spekulation. Natürlich wird es weiter staatliches Geld geben. Natürlich wird es weiter Banken geben (gibt es bereits in der Form von online Börsen, die die privaten Bitcoin-Schlüssel ihrer Kunden verwalten). Natürlich werden Wall Street & Co. und gierige Spekulanten wieder Finanzkonstrukte auf der Basis von Kryptowährungen ausgeben, bei denen mir schwindlig wird. Weil sie die reichen Spekulanten reich macht und die Armen ärmer. Soweit alles beim Alten. Aber:
Wer den privaten Schlüssel zu Bitcoin selbst besitzt, verhindert, dass mit seinem/ihren Bitcoins spekuliert werden kann. Bringen wir Bitcoin untereinander, von Mensch zu Mensch in Umlauf, dann entsteht ein weltweites Zahlungsnetzwerk Gleichberechtigter. Die Welt wird wieder offener.
Solidarität, Gerechtigkeit, Respekt und Selbstbestimmung sind wohl meine wichtigsten Werte. Dazu kommen der Kampf für den Schutz der Privatsphäre, gleiche Rechte für alle Menschen und vor allem auch Wertschätzung der Leistung von Frauen im finanziellen Sinn (sämtliche unentgeltlichen Arbeiten wie Pflege Angehöriger, Kinderbetreuung, Hausarbeit sind nicht im Bruttoninlandsprodukt berücksichtigt).
Meiner Ansicht nach passen Bitcoin und offene Blockchains zu diesen Werten. Dafür laufe ich durch die Welt und erzähle so vielen Menschen wie es mir möglich ist von den Freiheiten und Möglichkeiten, die Bitcoin und offene Blockchains uns allen geben können.
"Arbeit und Wirtschaft sind für uns Menschen da. Nicht umgekehrt." - Anita Posch
Scheitern. Lernen. Weitermachen.
Ich war nie Olympia-Siegerin und habe keine Weltrekorde aufgestellt. Trotzdem: in über 10 Jahren Leistungssport als Leichtathletin und in der Handball Staatsliga sind nicht nur viele Siege, sondern auch viele Niederlagen zusammen gekommen. Inklusive sieben Knie-Operationen, die das Ende meiner Semi-Profi Sportkarriere bedeuteten.
Scheitern gehört zu meinem Leben, genauso wie das Aufstehen und sich wieder auf die Reise begeben. So setzte ich viele Business-Ideen um, die mal mehr und mal weniger erfolgreich waren.
Geboren in eine Arbeiterfamilie war ich die erste mit abgeschlossenem Studium. Ich kann mich noch gut erinnern als mein Großvater mich voller Stolz in die Arme schloß, weil die erste aus der Familie mit Matura war. Für ihn war das ein Privileg, ein Zeichen des sozialen Aufstiegs, ein Ergebnis sozialdemokratischer Politik der 70er Jahre. Ich hatte keine Ahnung, was ich mit meinem Leben anfangen sollte. Also studierte ich. Raumplanung und Raumordnung an der Technischen Universität Wien. Das Gestalten und Ordnen eines Miteinanders, nachhaltige Planung von Städten und die gerechte Verteilung von Ressourcen waren mir damals schon wichtig. Dann kam das Internet. Und ich wechselte die Branche.
Seit dem Jahr 1999 bin ich im Bereich digitale Technologien, Kreation und Erstellung von Internet-Plattformen sowie von Anwendungen im E-Commerce tätig. Ich war für produzierende Konzerne genauso wie für Großhandelsbetriebe angestellt in Führungsposition tätig. Den größten Teil meiner beruflichen Laufbahn habe ich selbstständig und frei als Unternehmerin gearbeitet.
Das Leben selbst und frei gestalten
Das will ich für mich. Das will ich auch für andere. Daher unterstütze ich sie im Finden ihres Weges. Zwischen 2006 und 2012 als Co-Gründerin der ersten Internet-Plattform für Coworking-Spaces im deutschsprachigen Raum “raumdirekt” sowie von “wienett” einem online Marktplatz auf dem über sechzig kreative Kleinstunternehmen ihre Produkte verkaufen konnten und als Co-Betreiberin des ZWISCHENØRTs, einem Business-Inkubator in Wien.
Salzburg. Zwischen 2013 und 2016 war ich bei der KTM Sportmotorcycle AG mit Sitz in Mattighofen als Division Managerin für das Business Development für den online Verkauf von PowerWear und PowerParts strategisch beratend für das Top Level Management tätig.
Die Konsolidierung der technischen Infrastruktur für den gesamten online Verkauf war meine Aufgabe als E-Commerce Teamleiterin beim Großhandelsunternehmen Windhager in Salzburg Thalgau. Im Team schufen wir ein komplett neues E-Business Framework mit online Shop und Produktberater unter Einbeziehung der bestehenden IT- und Software Umgebung.
Das Jahr 2016 habe ich in Berlin verbracht. Dem kreativ-unternehmerischen Zentrum Europas und der Stadt des ersten Bitcoin-MeetUps im room77 sowie Wohnort des Entwicklers der ersten Android Bitcoin-Wallet weltweit.
2017 zurück in Wien. Als Unternehmensberaterin bildeten meine Workshops mit dem Team der WOOM gmbh und die daraus entstandenen Ergebnisse die Basis für die weitere Expansion des mit vielen Awards ausgezeichneten Kinder-Fahrrad-Herstellers.
Mitte 2017 die Entscheidung mich ganz dem Thema Bitcoin zu widmen.